Gut
gut, die Überschrift ist eine leichte Übertreibung, den Pokal haben ja
die Schweden mitgenommen. Aber trotzdem passt es doch gut zum Verlauf
dieses Turniers. Also, herzlich willkommen zum Reisebericht zur
Heim-WM! Nach nur sieben Jahren schaute die Weltmeisterschaft wieder in
Köln vorbei, dem prädestinierten Standort für WM-Turniere. Neu war aber
die gemeinschaftliche Ausrichtung der WM mit Frankreich, sodass die
Hälfte der Teams in Paris spielen durften. Eine interessante
Abwechslung, andere Länder planen auch schon eine derartige Aufteilung.
Im Gegensatz zu 2010 gab es diesmal kein Mega-Spiel wie auf
Schalke zum Start der WM, aber so etwas wie damals kann man auch
kaum toppen. Also diesmal eine feste Unterkunft statt Wohnmobil. Hotels
in Köln waren größtenteils entweder total jenseits meiner Preisklasse
oder irgendwo jwd am Stadtrand. Aber da gibt es doch diese tollen
Dienstleister, die einem eine nette Ferienwohnung für kleines Geld
vermitteln. Gesagt, getan und schon waren wir in Köln Neu-Ehrenfeld
eingemietet, relativ nah an der Innenstadt. Mein diesjähriger Begleiter
Christian (auch Yoda genannt) konnte allerdings berufstechnisch erst
einen Tag später anreisen. So ging es erstmal allein mit dem ICE
Richtung Rheinland. Zufällig fuhr mein Bayreuther Freund Matze im
gleichen ICE rauf, also verbrachte ich den ersten Teil der Fahrt im
Bordbistro, wo wir die Bedienung mit unserem Wunsch nach einem
Morgen-Weizen verblüfften. Ab Frankfurt nahm ich dann die
landschaftlich reizvolle Strecke per Intercity durchs Rheintal (war preiswerter). In Köln
dann gleich in die Strassenbahn zur Wohnung (5-6 Stationen vom Hbf
entfernt), den Vermieter kontaktiert, alles vier Stockwerke (natürlich
ohne Aufzug) hochgeschleppt (ächz) und ausgepackt.
Blick von der kleinen aber feinen Dachterasse
Und schon ging es
dann weiter Richtung Arena. War in diesem Fall ganz praktisch, dass
alle deutschen Spiele (mit einer Ausnahme) am Abend stattfanden. Vor
Ort war natürlich so ziemlich die ganze Eishockeyfamilie versammelt.
Große Begrüssung! Der "Bingo vor Ort"-Preis für den ersten Nürnberger,
der mich trifft, ging diesmal an unsere Fanbetreuer-Crew, die sich auch
für die Vorrunde in der Region eingenistet hatten. Schade Kaddie! :-) Noch ein
Wort zum Rahmenprogramm: Ja, ich weiss, um die Arena ist nicht viel
Platz, aber ich bin sicher, dass da noch ein Fanzelt oder zumindest ein
größerer Pavillon hingepasst hätte. Zum Glück war uns das Wetter mit
ein paar kleinen Ausnahmen wohlgesonnen. Will nicht zuviel meckern, es
war schon um einiges besser als 2010. Aber mal ehrlich, 0,4 l Kölsch
für fünf Euro? Die Schweden müssen sich ja richtig wohlgefühlt haben,
"Hej, fast die gleichen Preise wie daheim!". Nunja, in netter Runde
vergeht die Zeit schnell und als man sich dann im Stehplatzblock
(natürlich!) einfand, war der schon rappelvoll. Macht nichts, solange
man mehr vom Spiel sieht als damals auf Schalke, ist es ein Gewinn! :-)
Apropos Gewinn. Ich unterstelle den Spielplanmachern jetzt schon
irgendwie Absicht, dass die Partie gegen die USA gleich als erstes dran
kam. Wer erinnert sich nicht gerne an dieses spannende Spiel vor sieben
Jahren zurück. Auch bei der Neuauflage war das recht spannend. Die
US-Boys waren voll bei der Sache und man darf hier durchaus Thomas
Greiss als einen der Sieggaranten bezeichnen. Er hielt das Spiel lange
offen, sodass kurz vor Ende der knappe Sieg feststand. Erste Feiereien
nach diesem tollen Auftaktspiel zogen sich dann bis spät in die Nacht
raus.
Alles so schön voll hier!
Tag 2
Die
Nachtruhe war ruhig, aber vergleichsweise kurz. Weil nämlich der
traditionelle WM-Frühschoppen als nächster Punkt auf dem Programm
stand. Dieser fand im Sion an der Agneskirche statt, wegen des schönen
Wetters eher davor. So langsam trudelten alle üblichen Leute ein und
die Bedienungen kamen kaum noch mit den Kölsch-Lieferungen hinterher.
Wie immer war es sehr unterhaltsam dort und der Frühschoppen zog sich
bis tief in den Nachmittag hinein. Ganz so lang konnte ich dann
allerdings
nicht bleiben, weil mein Mitfahrer Yoda am Nachmittag am Bahnhof
eintraf. Also ihn aufgegabelt, zurück mit ihm zur Wohnung,
einrichten und
ein paar Einkäufe erledigen. Danach dann gleich weiter zur Arena, da
der
Spielplan das Spiel gegen die Schweden gleich auf diesen
Tag gelegt hatte. Und das gleich noch gegen einen Gegner, bei dem
wir uns
schon immer schwer tun. Das Spiel begann auch so wie vorher, deutlich
überlegene Schweden, die auch früh in Führung gingen. Allerdings
konnten unsere Jungs doch fast zwei Drittel mithalten, was auch
wiederum an der sehr guten Leistung von Thomas Greiss lag. Am Ende des
Drittels und im Schlussabschnitt zeigten die Nordmänner ihr effektives
Spiel und zogen dann so richtig davon. Das Ergebnis fiel IMHO etwas zu
hoch aus, denn so schlecht waren wir gar nicht. Abgehakt.
Lauter bekannte Leute beim Frühschoppen.
Tag 3
Danach hatten
wir noch etwas Zeit bis zum Highlight dieses Wochenendes. :-) Vor der
WM war schon eine Spezialtour vereinbart worden, wie sie nur bei den
Verrückten der Eishockeyfamilie stattfinden kann. Eine Tagestour mit
dem Bus nach Paris, Mittagsspiel anschauen und gleich wieder zurück.
Abfahrt früh um 1 Uhr morgends, damit nicht alle gleich nach dem Spiel versumpfen. Trotzdem
haben es dann nicht alle zum Bus geschafft. Nach einer schönen Tour
durch Belgien und Frankreich kamen wir am frühen Morgen direkt an der
AccorHotels Arena in Paris an. Da war allerdings noch nicht sonderlich
viel los, was zum Einen an der frühen Stunde, aber auch wohl am
fehlenden Fanfest lag. Dieses wurde aus Sicherheitsgründen gestrichen.
Auch die schwerbewaffneten Polizisten fielen auf. Nunja, aber wenn man in Paris
ist, dann darf natürlich ein Besuch des Eiffelturms nicht fehlen,
selbst wenn man nur ein paar Stunden da ist. Also rein in die Metro,
die günstigerweise ohne Umsteigen gleich in die richtige Richtung
führte. Leider war das Wetter dort nicht so toll, kühl und regnerisch.
Lohnte sich also nicht wirklich, auf dem Turm raufzugehen. Aber
zumindest für ein paar Fotos taugte er. :-)
Ist doch eigentlich ziemlich groß, das Ding.
Dann wieder zurück zur
Arena, wo wir zufällig noch auf ein paar Freunde stiessen, die
WM-Urlaub in Paris machten. Schönen Gruß nach Krefeld. :-) Der Eingang
in die Arena war recht umständlich (wegen der Sicherheitsbestimmungen), aber die Halle selbst ist
durchaus sehenswert und auf jeden Fall einen Besuch wert. Nur die
Preise dort... *ächz*... dagegen ist Köln ein Schnäppchen. :-) Geboten
wurde hier das Spiel Kanada gegen Slowenien. Nicht unbedingt ein
Kracher, aber terminlich das einzige passende Spiel. Natürlich hatten
die Slowenen hier nichts zu lachen. Achja, solltet ihr hier mal einen
Burger holen wollen: Tut es lieber nicht. Nur halb durch und lauwarm zu
einem völlig überteuerten Preis. Normales Bier gab es hier übrigens
überhaupt nicht. Nach dem Pflichtsieg der Kanadier fanden sich alle
wieder am Bus ein, der uns dann völlig übermüdet zurück nach Köln
brachte, wo wir dann am späten Abend eintrafen. Irgendwann muss ich mal
rausfinden, wie man bequem im Bus schlafen kann. Vielen Dank an
Busorganisator Jup für den tollen Tagestrip. War zwar anstrengend, aber
trotzdem schön!
Sicht vom Oberrang aus - recht hoch, aber nicht so hoch wie in Köln :-)
Tag 4
Am
Montag war mal so richtig Ausschlafen angesagt, weil zuvor war ja
nicht allzuviel Gelegenheit dazu. Endlos Zeit konnten wir uns
aber doch nicht lassen, denn das Spiel gegen Russland war das einzige,
welches nicht am Abend stattfand. Ich vermute mal, dass das ein
Entgegenkommen für das russische TV war, da ja z.B. Moskau schon zwei
Zeitzonen weiter liegt. Die russischen Spiele hatten übrigens auch
einen eigenen Stadionsprecher, der alle englischen und deutschen
Ansagen nochmal auf Russisch wiederholte. Schnell schnell also zur
Arena und rein in den
Stehplatzblock. Schliesslich kennen wir das noch von 2010, dass hier
viele russische Fans gar nicht so weit weg leben. :-) Zum Spiel, nunja,
Russland lässt sich halt kaum besiegen (von dem Ausrutscher 2011 mal
abgesehen). Dazu kam noch diese kuriose Matchstrafe von Hager. Slew
footing? Vorher noch nie gehört und ich glaube, jeder in der Arena hat
sich gefragt, was der Stadionsprecher da meint. Die Russen nutzten das
jedenfalls, um ordentlich davonzuziehen. Der TV-Bingopreis geht diesmal
an Bonsai den Großen aus Oberhausen. :-) Da wir dann einen freien Abend
hatten, schauten wir uns noch das örtliche Hard Rock Cafe an mit einem
leckeren Burger zum Abendessen. Da war ich bisher trotz zahlreicher
Köln-Besuche noch nie drin gewesen.
Mirko
Lüdemann schaut hier recht gelangweilt. Wahrscheinlich weil hier nicht
wirklich viel los war bei der Autogrammstunde am Hauptbahnhof.
Tag 5
Dienstag
war dann der erste Tag für uns ohne deutsche Beteiligung (abgesehen vom
speziellen Sonntag). Zeit für etwas Köln-Sightseeing, Zeit für das
berühmte
Schokoladenmuseum, sehr schön gelegen im Rheinauhafen. Gegründet wurde
das Museum von Hans Imhoff, dem damaligen Hauptaktionär des
Stollwerck-Schokoladenkonzerns. Viele Gegenstände aus der langen
Geschichte von Stollwerck wurden hier erstmals der Öffentlichkeit
präsentiert. 2006 beendete allerdings das neue Management von
Stollwerck die Partnerschaft und der Schweizer Schokoladenhersteller
Lindt sprang ein. Neben einer breiten Ausstellung zur Geschichte der
Schokolade und historischen Produktionsgeräten zeigt Lindt hier die
moderne Herstellung von Schokolade in Form einer
Mini-Produktionsanlage, wo man jeden Schritt der Herstellung einer
Schokoladentafel nachvollziehen kann. Und natürlich sind auch
Kostproben möglich. Besonders berühmt hier ist der
Schokoladenbrunnen, sehr beliebt bei Groß & Klein. Man kann sich
sogar eine Schokoladentafel mit verschiedenen, teilweise recht
ausgefallenen Zutaten herstellen lassen. Und im
Lindt-Shop am Eingang findet man dann wirklich alles, was sich
irgendwie mit
Schokolade machen lässt. Das Museum ist das meistbesuchte Museum Kölns
und zählt auch zu den Top Ten der am besten besuchten Museen des
Landes. Nach diesem süßen Genuss ging es dann wieder weiter mit
Eishockey, man nutzt ja so eine Heim-WM auch gerne für ein paar andere
Spiele mit. Zunächst ging es am Nachmittag zu Lettland gegen Italien.
Dieses Spiel war zum Anfang hin erstaunlich ausgeglichen, Italien ging
sogar in Führung. Die Letten schafften schnell den Ausgleich, aber
danach passierte nicht mehr viel, bis die Letten kurz vor Schluss dann
noch den Siegtreffer ins Tor bugsierten und damit den dritten Sieg in
Folge feiern durften. Für die Abendunterhaltung sorgten dann Dänemark
gegen Slowakei. Interessantes Spiel, in den ersten beiden Dritteln
zeigten sich die Dänen recht effektiv und führten schon mit 3:0, bis
dann im letzten Drittel die Slowaken doch noch aufwachten und in kurzer
Folge die Partie ausglichen. Es ging dann nach torloser Verängerung ins
Penaltyschiessen, welches dann Dänemark für sich verbuchen konnte.
Der Eingangsbereich des Schokoladenmuseums
Tag 6
Am
Mittwoch dann das nächste deutsche Vorrundenspiel gegen die Slowakei.
Man kann sagen, dass die WM erst heute so richtig begann, da die dicken
Brocken vorbei waren und der ehemalige Weltmeister von 2002 inzwischen
so weit abgebaut hat, dass sie mit unserem Team auf Augenhöhe liegen.
Aber vorher noch ein kleines Mittags-Treffen mit unseren Indianern, die
am Tag zuvor von ihrem Urlaub in Paris eingetroffen waren. Bei sonnigem
Wetter draussen am Rhein sitzen und Kölsch trinken, so kann man es
aushalten. Aber da wir vorher Freikarten für das Nachmittagsspiel
bekommen hatten, ging es dann etwas später wieder zur Arena und zur
Partie Italien gegen USA. Das war eher nicht so inspirierend, denn die
US-Boys machten sich nicht viel Mühe und bezwangen Italien im Schongang
locker mit 3:0. Ein bissel später dann wieder im diesmal nicht ganz
gefüllten Stehplatzblock dann die Partie gegen die Slowaken. Die ja
dann so überhaupt nicht ins Rollen kam. Da ging alles irgendwie längere
Zeit planlos hin und her, was die Slowaken auszunutzen wussten und es
dann plötzlich 0:2 stand. Dazu dann noch die schlechte Eisqualität,
wodurch die Zambonis in der Drittelpause sogar noch zweimal übers Eis drüberfahren mussten.
Im Nachhinein stellte sich dann ein Sportöl der Slowaken als der
Verursacher heraus, welches irgendwie aufs Eis gelangte. Haben die
natürlich nicht absichtlich gemacht, passte aber irgendwie zur
Situation. Aber dann: Unsere beiden Nürnberger sind halt zur Stelle,
wenn man sie wirklich braucht. Klingt komisch, ist aber so. Patrick
Reimer und Yasin Ehliz erzielten den Ausgleich per Doppelschlag. Danach
verflachte das letzte Drittel zunehmend und das Penaltyschiessen durfte
die Entscheidung bringen. Welches dann Dominik Kahun für sich entschied
und wichtige Punkte fürs Viertelfinale einfuhr.
Bekannte Leute auch hier beim Kölsch geniessen.
Tag 7
Donnerstag,
der nächste "spielfreie" Tag, aber natürlich nicht ohne Eishockey. Zum
Mittag erstmal ein kulinarisches Highlight. Kannte ich bisher noch
nicht, ist aber wohl weit über die Grenzen von Köln bekannt. Die
Gaststätte Lommerzheim, von den Einheimischen auch "Lommi" genannt, ist
ein echtes Traditionslokal und hat hier schon Kultstatus. Das Kölsch
der Marke Päffgen läuft hier praktisch automatisch und die Mega-Koteletts
muss man unbedingt probieren. Allerdings solltet ihr früh erscheinen,
hier wird es schnell voll. Nachdem alle Bäuche gefüllt und die
Kölsch-Tanks geladen waren, ging es für ein paar zur Arena zum
Nachmittagsspiel, während der Rest lieber noch einen Rheinspaziergang
machte. Die Arena liegt praktischerweise direkt in der Nähe. Heute
wurde uns Russland gegen Dänemark geboten. Interessantes Spiel.
Natürlich waren die Russen überlegen, aber die dänische Defensive hielt
lange Zeit mit. Allerdings schüttelten und rüttelten die Russen so
lange an der Ketchupflasche, bis dem dänischen Goalie irgendwann
schwindlig wurde und die ganze Sauerei dann in kürzester Zeit drei mal nacheinander im
Tor landete. Danach kam dann aber nichts mehr. Zum Abendspiel dann Schweden gegen Lettland. Im Gegensatz
zu unserem Spiel zeigten sich hier die Nordmänner als Freunde des
gepflegten Minimalismus. Das sah dann so aus: Irgendwann zeitig ein Tor
machen, dann die schwedischen Gardinen runterknallen und die armen
Letten abtropfen lassen. Nicht unbedingt spektakulär, aber
effektiv.
Der Lommi-Brunnen zu Ehren des ursprünglichen Gastwirts.
Tag 8
Freitag
und damit kommen wir zum nächsten deutschen Spiel gegen Dänemark. Motto
des heutigen Tages: Ruhig angehen lassen. Wir nutzten die Gelegenheit
für eine Fahrt mit der Kölner Seilbahn. Während der Eishockeysaison ist
diese nur am Anfang und am Ende in Betrieb, deshalb hatte es bisher
noch nicht mit einem Besuch geklappt. Ein echt schöner Ausblick auf den
Rhein und die umliegenden Gebiete. Nachdem wir wieder mit einer
Freikarte fürs Nachmittagsspiel versorgt worden waren, führte uns der
Weg erstmal durch den Rheinpark und am Tanzbrunnen vorbei zum Deutzer
Brauhaus. Weil Stärkung muss auch sein! Und dann das Spiel
Schweden-Italien. Mei, waren die Nordmänner da humor- und gnadenlos.
Acht Tore von acht Torschützen. Aber zumindest der Ehrentreffer gelang
noch den Eis-Azzuris. Weiter geht's zum Heimspiel gegen Dänistan. Und
das begann ja eigentlich recht gut. Recht schnell stand es in kurzer
Zeit 2:0, aber genauso schnell konnten die Dänen das ganze wieder
ausgleichen. Das hat wohl unseren Jungs irgendwie den Wind aus den
Segeln genommen. In den nächsten beiden Dritteln lief vorne nicht viel
zusammen. Ungenaue Pässe, leichtsinnig vergebene Torchancen, irgendwie
erinnerte das an Dänenspiel damals bei der Österreich-WM 2005 in
Innsbruck. Natürlich auch hier mit der Krönung, dass Dänemark dann in
der Verlängerung siegte. Da waren dann alle restlos bedient.
Schöner Ausblick hier!
Tag 9
Keine
Pause für die Geplagten, am Samstag das nächste Spiel gegen Italien. Da
war ein Sieg Pflicht, wenn das noch mit dem Viertelfinale klappen
sollte. Aber zunächst noch: Kultur! Im Rheinauhafen - direkt neben dem
Schokoladenmuseum - liegt das Deutsche Sport- und Olympiamuseum. Hier
bekommt man einen umfassenden Überblick vom Anfang der modernen
Sportgeschichte bis heute in Form eines fortlaufenden Zeitstrahls, der
viele Ereignisse auch mit passenden Ausstellungsstücken und
Mitmachstationen begleitet. Daneben gibt es noch einige
Schwerpunkträume wie z.B. zum Fußball, zu den Olympischen Spielen in
Deutschland oder zu Trendsportarten. Vor allem für Schulklassen
interessant dürften die beiden Sportplätze auf dem Dach des Gebäudes
sein. Speziell zur laufenden WM gab es auch noch eine kleine
Sonderausstellung, wo man z.B. ein Selfie mit dem Weltpokal machen
konnte. Leider war er sicher hinter Glas untergebracht. :-) Ok, das
Museum ist nicht so schmackhaft wie sein Nachbar, aber kann man sich
schonmal anschauen, wenn man in der Gegend ist.
Historische Turngeräte aus dem 19. Jahrhundert.
Da
heute kein
Nachmittagsspiel geplant war, blieb noch genügend Zeit für die Altstadt
und eine leckere Pizza im Zwölften Apostel am Heumarkt. Durchaus
empfehlenswert, dieses Lokal! Auf dem weiteren Weg kamen wir dann noch
am Früh/Spätschoppen im Jeck vorbei, wo noch einige Fans verweilten.
Aber irgendwann fanden sich dann alle an der Arena ein. Pizza hatten
wir schon verspeist, jetzt sind die Italiener dran! Bei diesem Spiel
hatte dann unser neuer Superstar Leon Draisaitl seinen ersten Auftritt.
Er fackelte nicht lang und bereitete dann gleich den ersten Treffer
vor. Italien war hier klar unterlegen, sodass es nach zwei Dritteln 4:1
stand. Im letzten Drittel wurde dann einen Gang runter geschaltet, da
die Italiener weder konnten noch wollten.
Was für ein Gewusel aus dem Eis :-)
Damit also dann im letzten Vorrundenspiel die Entscheidung ums Viertelfinale gegen die Letten. Na, solche Entscheidungsspiele hatten wir doch schon einmal? Nach dem Spiel wurde das Ergebnis im Deutzer Brauhaus nochmal so richtig begossen. Einen speziellen Gruß auch meine beiden Kölner Freunde und Volunteers Rosa und Ralf! Danke für alles!
Tag 10
Sonntag
und es geht schon wieder zurück in die Heimat. Alles wieder eingepackt
und die gemütliche Wohnung geräumt. Kurzes Abschiedsmittagessen nochmal
im Deutzer Brauhaus (irgendwie waren wir recht oft da) und dann brachte
uns ein flotter ICE zurück nach Nürnberg. Gerne wäre ich noch bis zum
letzten Vorrundenspiel geblieben, aber zwischen Sonntag und Dienstag
war da einfach zuviel Leerlauf und es wartete noch genügend Arbeit
daheim. Und dank Sport1 habe ich ja nichts verpasst. Aber wer hätte
gedacht, dass dieses Spiel genauso spannend wird wie die
Olympia-Qualifikation in Riga? Auch der weitere Verlauf der Finalspiele
war sehenswert. Da ich schon immer eine Vorliebe für Kanada habe, war
ich natürlich auf deren Seite. Aber die Schweden haben sehr gutes
Hockey gespielt und haben verdient den Titel gewonnen. Gratulation
Sverige!
Insgesamt war es eine schöne Heim-WM! Sportlich gesehen auch ein Erfolg mit dem Viertelfinale. Ok, 2010 lief es noch besser, aber die Kanadier zu bezwingen ist momentan jenseits unserer Möglichkeiten. Aber sah trotzdem gut aus im TV. Hat mich sehr gefreut, soviele Leute aus der Eishockeyfamilie wieder zu treffen. Nächstes Jahr steht wieder ein interessantes WM-Ziel auf dem Plan mit Dänistan ups Dänemark! Vær godt og se dig i Danmark!
Email-Adresse für Bilder-Anforderungen: hunter@multi.franken.de
Texte
und Bilder
dieser Website sind urheberrechtlich geschützt.
Copyright
2017 by Bart van Driessche
Bei Verwendung von Bildern für
andere Zwecke bitte ich um einen Hinweis.
Erstellt mit KompoZer 083b